Big Brother wird Realitiät: Polizei durchsucht private Computer über das Internet
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- Erstellt am Montag, 08. Januar 2007 14:01
Der Landtag von NRW hat am 20.12.2006 eine Änderung des Verfassungsschutzgesetzes gebilligt, welche es nunmehr der Polizei erlaubt, über das Internet auf Computer von Privatpersonen zuzugreifen und den Computer zu *durchsuchen*. Die Polizei wird dabei wohl genau die Methoden anwenden, welche bisher nur von Hackern oder Kriminellen verwendet wurden.
Die Zulässigkeit, die Verfahrensweise und die Grenzen dieser neuen Maßnahmen sind hoch umstritten. Bis jedoch durch die Verfassungsgerichte geklärt ist, ob und wie solche Maßnahmen zulässig sind, dürften bereits eine Vielzahl von Bürgern von diesen *Durchsuchungen* betroffen worden sein - ohne es zu merken! Selbstverständlich besteht damit die Gefahr, dass bisher unbekannte steuerliche Sachverhalte von der Polizei entdeckt und weitergegeben werden bzw. das eine Durchsuchung des Computers genau zu diesem Zweck erfolgt.
Vergegenwärtigt man sich, welche Menge an höchstpersönlichen Daten auf dem privaten Computer gespeichert sind (Briefe, Emails, Steuererklärungen, Berechnungen, Bilder, Bank-/Kontodaten, etc.), welche zudem auf einfach Weise heruntergeladen werden können so ist erklärlich warum die Polizei unbedingt auf diese Daten zugreifen will. +++Nachtrag 02/2007+++ Zeitungsberichten zufolge haben sich Hacker mit einer gefälschten Email an Internutzer gewandt. Die Email sollte angeblich vom BKA (Bundeskriminalamt) stammen und den Internetnutzer darüber informieren, dass man seinen Computer über das Internt durchsucht habe und dabei illegale Dateien festgestellt haben. In einem Anhang zu der Email sollte sich ein Schreiben des BKA mit den einzelnen Tatvorwürfen befinden, diesen Anhang sollte man öffnen und dann zu den Vorwürfen Stellung nehmen. Tatsächlich befand sich in dem Anhang ein illegales Programm, welches die Emailadresse des Nutzer durchforstete und sich dann selbst weiterverschickte. siehe auch: www.bka.de
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